Ein Wochenende TT-Training unter Profi-Bedingungen
Erfahrungsbericht von Teilnehmer Nicky Hellfritzsch
Von Nicky Hellfritzsch
Welcher Fan der schnellsten Rückschlagsportart der Welt -dem Tischtennis- fragte sich nicht schon mindestens ein Mal, wie Profis wie Timo Boll zu einem solch, der Perfektion nahen Spiel in der Lage sind. Hartes Training, Nerven wie Drahtseile und Disziplin sind neben Talent nur einige Aspekte für eine erfolgreiche Karriere bis hin zum Profi.
Ich absolvierte im November 2008 einen Tischtennis-Kurs an der andro TT-Schule im Sportzentrum der Borussia Düsseldorf und durfte mit 32 weiteren Teilnehmern nahezu aller Altersklassen von 8-75 Jahren aus ganz Deutschland für ein Wochenende Profiluft schnuppern.
Nach 11 Jahren aktiven Spielbetrieb folgten weitere 11 Jahre Pause. Erst acht Wochen vor dem Kurs begann ich erneut aktiv mit dem Tischtennissport und nehme mittlerweile am Punktspielbetrieb der Kreisklasse Burgenland (Sachsen-Anhalt) und als (hoffentlich Noch-) Ersatzspieler in der Bezirksklasse teil. Für mich ein guter Zeitpunkt, mich zu einem Kurs der andro TT-Schule anzumelden, was sich durch ausreichende Informationen und einem Anmeldeformular auf der Homepage der TT-Schule als sehr einfach herausstellte.
Angekommen im Sportzentrum wurde ich an der Rezeption von Mitarbeiter Carsten Unt sehr nett begrüßt, bekam Informationen zum weiteren Ablauf und wurde auf mein kleines, aber gemütliches Zimmer geführt. Um 14.30 Uhr begann der offizielle Teil des Kurses mit der Begrüßung der Teilnehmer durch den Kursleiter Jens Stötzel. Der 30-jährige A-Lizenztrainer spielte selbst aktiv und ist seit Oktober 2007 Assistent bei der Nationalmannschaft des DTTB C-Kaders. Der Kursplan wurde bekanntgegeben und allgemeine Informationen zum Wochenende besprochen. Unter den Augen von vier weiteren Trainerinnen und Trainern und deren professioneller Anleitung ging es schon am Freitag Nachmittag in der Halle, die mit an die zwanzig Spieltischen ausgestattet war -später stellte sich heraus, dass hier auch die Spiele der Profis statt finden- in zwei Trainingseinheiten von jeweils 2 Stunden rund um das Tischtennistraining. Das richtige Aufwärmen, Einkontern, ein kurzes freies Spiel und schon wurden erste Details besprochen und durch die Teilnehmer mit erstaunlicher Akribie umgesetzt. Ein großer Bestandteil des ersten Tages war die Videoanalyse eines jeden Teilnehmers in bestimmten, am Balleimer simulierten Spielsituationen sowie das kontrollierte Balleimertraining. Nach der zweiten Einheit war um 22 Uhr Feierabend. Einige Teilnehmer saßen noch gemütlich im Barbereich des Sportzentrums zusammen, andere besuchten die Altstadt von Düsseldorf. Andere machten sich nach dem anstrengenden Training lieber daran schlafen zu gehen und Kräfte für den nächsten Tag zu sammeln.
Das Samstagstraining begann für alle um 9.30 Uhr mit der Erwärmung , wobei auch hier die unterschiedlichsten Spiele und Methoden thematisiert wurden. Wer wußte schon vorher, dass eine Frisbee-Scheibe ein passendes Trainingsgerät zur Handgelenksschulung sein könnte? Danach hieß es wieder Balleimertraining, die verschiedenen Topspinarten, der Aufschlag, das Schupfen, die Beinarbeit, die individuelle Auswertung der Videoanalyse vom Vortag mit Tips durch einen Trainer an jeden einzelnen Spieler und nicht zuletzt, in einer abendlichen Trainingseinheit, die Trainer Stötzel für Freiwillige einberufen hatte, das Spiel im Doppel und mögliche Trainingsmethoden. Eine am Vormittag satt gefundene Materialberatung durch den TT-Shop Besitzer brachte für einige neuen Aufschluss über die Wahl ihrer Beläge und Hölzer. Diese konnten im Shop direkt neben der Trainingshalle sofort zum Test ausgeliehen werden.
Einige Teilnehmer -wie auch ich- hatten kurz nach dem Mittag zu einem sehr fairen Preis eine Privattrainingsstunde mit einem der Trainer gebucht. Ich hatte das Vergnügen mit Melanie, die mir das Balleimertraining näher brachte und damit Defizite im Topspinspiel und meiner Beinarbeit aufzeigte und sofort bearbeitete. Eine professionelle Hilfe, die mir auch für die Zukunft gezeigt hat, wie wichtig diese Form des Trainings ist. Danke Melanie! Klar kann man innerhalb einer solchen Stunde nicht alles verbessern, aber man hat die Chance, die dort gewonnenen Tips mit zum Heimtraining zu nehmen und anzuwenden.
Beim Abschlussturnier am Sonntag Morgen, einmal mehr sehr professionell durch Lehrgangsleiter Jens Stötzel vorbereitet und durchgeführt, konnte dann jeder Teilnehmer zeigen, was er aus den vorangegangenen zwei Tagen mitgenommen hatte. Trotz der schweren Beine, des stechenden Muskelkaters und der bei einigen Teilnehmern auftretenden Reizüberflutung an Trainingsinformationen wechselten sich spannende Spiele und packende Ballwechsel bis hin zum Finale ab. Schon in den Vorrunden zeichneten sich bestimmte Spieler durch besondere technische Fähigkeiten aus, durch welche sie dann später den Sieg unter sich ausmachen konnten. Kleinere Preise für die Platzierten der Haupt- und Trostrunde waren der Lohn für die Mühen.
Nach dem wohlschmeckenden Mittag traten alle Teilnehmer den Heimweg an, anders aber als man zum Kurs gefahren war. Nun waren da noch die neuen Erfahrungen, Trainingsmethoden und nicht zuletzt eine neue Motivation mit im Gepäck.
Abschließend mein persönliches Fazit zum Wochenende:
Das Motto der andro TT-Schule Düsseldorf "INTENSIVER, INTERESSANTER + INDIVIDUELLER" stand bei allen Trainingseinheiten an erster Stelle. Und das zu einem Preis-Leitungsverhältnis, das in der Konkurenz der Tischtennisschulen und dazu noch einem solch hohen Niveau seinesgleichen sucht.
Nicht zu vergessen ist die tadellose Versorgung durch die Küche, hier ließen es sich alle Sportler so richtig schmecken.
Vielen Dank nochmals an alle Trainer, die jederzeit mit Rat und Tat zur Seite standen und dafür sorgten, dass dieses Wochenende eine gelungene Schnupperreise in die Welt des „wahren“ Tischtennis wurde.
Foto: Nicky Hellfritzsch