„Bei uns steht wirklich Tischtennis-Training im Mittelpunkt"
Interview mit Matthias Ernst
Matthias Ernst, nach über elf Jahren ist die andro-Tischtennis-Schule in Düsseldorf längst etabliert und für die interessierten Kreise ein fester Begriff. Wie fällt Ihre Bilanz als Leiter der Tischtennis-Schule aus?
Absolut positiv. Dafür muss man nur die Gegenwart mit den Anfängen vergleichen: Zu Beginn 1994 und 1995 verzeichneten wir um die 100 Teilnehmer an unseren Kursen, und in diesem Jahr sind es über 1.000 Aktive. Jeder unserer Kurse in den Ferien ist restlos ausgebucht.
Das sind beeindruckende Steigerungsraten. Worauf führen Sie den Erfolg zurück?
Das ist schwer zu sagen. Als Grund kann ich mir aber vorstellen, dass die Qualität unserer Kurse und die wachsende Popularität von Tischtennis wichtige Faktoren dafür sind.
Viele Außenstehende stellen sich Tischtennis-Schulen und die Abläufe zumindest im Prinzip vergleichbar vor. Was unterscheidet die andro-Tischtennis-Schule von anderen Angeboten?
Zunächst existieren nicht so viele Tischtennis-Schulen in ähnlicher Größe. Dabei unterscheiden wir uns einerseits durch das Kurs-System mit lange feststehenden Terminen und andererseits durch die Betonung des Schwerpunktes aller Lehrgänge eben auf Tischtennis. Wo bei anderen großen Tischtennis-Schulen auch die Zerstreuung und Entspannung mittels angegliederter Freizeitangebote wie Kegeln, Disco oder auch Natur einen gewissen Stellenwert hat, steht bei uns das Geschehen in der Trainingshalle eindeutig im Mittelpunkt. Wir trainieren in kompakten Gruppen unter kompetenter Anleitung mehrerer Trainer häufiger, länger und intensiver.
Bei der von Ihnen geschilderten Auslastung der Kurse stellt sich aber auch die wichtige Frage nach der individuellen Betreuung der Kurs-Teilnehmer…
Wir legen Wert darauf, dass in unseren Kursen effiziente Teilnehmer-Trainer-Relationen herrschen. Momentan kommt auf acht Spieler ein Trainer, das ist eine sehr gute Quote.
Bei welchen Spieler-Gruppen kommen Ihre Angebote denn besonders gut an?
Die größte Gruppe stellen sicher die Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 16,17 Jahren dar. Die Youngster sind bei uns schon deutlich in der Überzahl, aber auch immer mehr Erwachsene nehmen vor allem unsere Wochenend-Kurse an oder buchen die so genannten Event-Camps außerhalb der fest terminierten Kurse.
Ist die positive Resonanz auf die andro-Tischtennis-Schule gerade im Nachwuchs-Bereich ein Zufall oder das Ergebnis einer grundsätzlichen Ausrichtung?
Wir denken schon, dass unsere Programme vorrangig ein jüngeres Publikum ansprechen. Darauf richten wir auch die Gestaltung der Freizeit zwischen den Trainingsstunden und am Abend aus, bei der die Vorstellungen und Wünsche der teilnehmenden Jugendlichen aber selbstverständlich berücksichtigt werden. Bei den Erwachsenen-Kursen spürt man natürlich auch die Anziehungskraft der Metropole Düsseldorf, deren Freizeitangebot wirklich groß und attraktiv ist. Die Betonung des Schwerpunktes für jüngere Teilnehmer ergibt sich für uns aber außer durch die Situation auf dem Markt der Tischtennis-Schulen auch durch unsere engen Verbindungen zur deutschen Sporthochschule in Köln. Aufgrund der zum Teil auch persönlich engen Kontakte dorthin registrieren wir natürlich recht schnell interessante Einflüsse.
In Zusammenhang mit der andro-Tischtennis-Schule wird auch häufig die Nähe zum Team des deutschen Rekordmeisters Borussia Düsseldorf, der ja am gleichen Ort beheimatet ist, herausgestellt. Wie stellt sich diese Nähe im Alltag dar?
Die Nähe ist tatsächlich vorhanden. Wenn die Mannschaft da ist, sind Trainingsstunden mit den Profis ein fester Bestandteil der Kurse. Außerdem arbeitet im Düsseldorfer Tischtennis-Zentrum nahezu täglich auch eine internationale Trainingsgruppe mit hochkarätigen Spielern, selbst Europameister Vladimir Samsonov ist manchmal da, was natürlich eine Faszination der Kurse ausmacht, besonders für jüngere Teilnehmer. Die Einbindung der Profis ist ein wichtiger Bestandteil unseres Konzepts, zumal die Spieler im Umgang mit den Teilnehmern völlig unkompliziert sind. Unsere hohe Quote von gut 50 Prozent Wiederholern führen wir auch auf diese Effekte zurück.
Themenwechsel: Ihre Schule arbeitet mit andro zusammen. Wie muss man sich die Kooperation über die Namensgebung hinaus vorstellen?
andro macht von Anfang an sehr viel für uns, und ohne diese Partnerschaft wäre unser Wachstum sicher nicht möglich gewesen. Durch die Verbindung hatten wir zunächst die wichtige Chance, in einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu werden. Außerdem sind wir in alle Werbemaßnahmen eingebunden. Zur Unterstützung von andro gehört aber auch die Bereitstellung von Pokalen, Preisen und Urkunden für unsere Tischtennis-Schulen-Turniere und von den T-Shirts, die jeder Kurs-Teilnehmer zum Abschluss erhält. Die Partnerschaft hat sich aber sicher auch in die umgekehrte Richtung positiv ausgewirkt, und dadurch macht die Zusammenarbeit auch wirklich für beide Seiten Sinn.
Wie groß ist die Akzeptanz der Programme im Ausland?
Auch wenn die meisten Gäste naturgemäß aus Deutschland kommen, steigt der Anteil der internationalen Teilnehmer kontinuierlich. Viele kommen aus dem benachbarten Ausland wie Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. Zuletzt hatten wir aber sogar einen Teilnehmer aus Haiti.
Wie sehen Ihre Pläne für die nähere Zukunft aus?
Wir erwägen, unsere Programme noch zielorientierter zu gestalten und zu spezialisieren, um Aktive mit höherer Spielstärke noch stärker anzusprechen. Unsere Vorstellungen gehen dahin, dass man in einem Kurs zum Beispiel gezielt den Aufschlag oder andere Schläge in den Mittelpunkt des Trainings stellt.